Vorpremiere zum Kinostart des neuen Films von Marcus H. Rosenmüller im Augburger "Mephisto"
Wie schon bei "Wer früher stirbt ist länger tot" und "Sommer in Orange" war ich auch bei diesem Film von Marcus H. Rosenmüller berührt und bezaubert gleichermaßen.
Ich liebe seine Geschichten, die stets einen nicht vorhersagbaren Verlauf nehmen, die gerade deshalb so echt sind, weil sie mit ihrer augenzwinkernden Mischung aus schwarzem Humor, verspielter Leichtigkeit und unprätensiöser Weisheit so surreal scheinen.
Ich versinke in diesen Geschichten wie als kleines Mädchen in meinen Bilderbüchern - wie Alice oder die Time Bandits falle ich in das Zeit- und Bilderloch!
Interessanterweise befinde ich mich aber auch gleichzeitig in der Rolle des Beobachters, und schmunzle als Außenstehende über die Abenteuer des Emanuel Schikaneder und seiner Schauspielertruppe und die Parallelen zu unserer heutigen Zeit!
Die Interpretation von Emanuel Schikaneder's Art zu sein, sollte uns daran erinnern, dass wir alle gleichzeitig Darsteller, Regisseure und Zuschauer in dem Improvisationstheater unseres eigenen Lebens sind.
Wir alle können wie er die Welt nicht von heute auf morgen ändern, sehr wohl aber die Art wie wir sie wahrnehmen!
Und wenn wir es zulassen, die Welt neu zu sehen, kann aus jeder unserer Entscheidungen der Auftakt zu einem neuen Abenteuer werden, in dem jedes Glas mindestens halb voll ist !
P.S.: Die Darsteller sind einfach wunderbar!
Es sei mir nachgesehen, dass ich mich an dieser Stelle erstmal auf die zwei gestern bei der Vorpremiere anwesenden Darsteller beschränke ...
Max von Thun, im Fernsehen meist in etwas eindimensionalen Rollen verbraten, die in erster Linie auf seiner physische Attraktivität setzen, kann hier endlich einmal beweisen, was für ein ausgezeichneter Schauspieler er ist!
Maxi Schafroth als Rebell wider Willen bringt einen mit seiner tragischen Komik zum Lachen und Leiden, die gepaart mit dem Allgäuer Dialekt und Charme mein Krebsfrauenherz jenseits der 40 voll in die mütterliche Mitte trifft, nur noch wünschend, dass "der Bua' endlich sei Madel kriagt!".
Einmal mehr unterstützt bei der Realisierung dieses Wunsches in der Manier des Cyrano de Bergerac Max von Thun als Emanuel Schickaneder in einer Szene, in der er in mephistopheleswürdiger Weise die Worte zur Verführung der schönen Babette liefert, die dem Volksheld Vester als Mensch der Taten nicht von der Zunge gehen können und wollen... - herrlich!
Mein Fazit: Unbedingt anschauen - am Besten mit der ganzen Familie! Perfekt dazu sind die "Tage zwischen den Jahren" - also nächste Woche ... :-)
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 10. Mai 2012 um 06:22 Uhr